Im neuen Jahr geht es wieder los: von Plakaten, aus Magazinen und in Pop-up-Werbebannern lachen uns Urlaubsangebote entgegen. Wir sollen entschlacken nach all dem guten Essen der Feiertage, entschleunigen bevor das Jahr wieder richtig Fahrt aufnimmt, am besten noch digital detoxen – einer der Wellnesstrends in 2019, was im Grund heißt „schalt einfach mal das Smartphone ab, samt Internet und am besten den Fernseher dazu.“ All die schönen Angebote. In die Berge, im besten Fall mit Schnee und Sonne hoch auf dem Gipfel? Oder doch lieber ans Meer, sich den frischen Wind um die Nase wehen lassen? Oder direkt in die nächste Wellness-Oase, denn in der Sauna schwitzen und sich anschließend von einem Massageprofi die verspannten Muskeln durchkneten zu lassen geht letztlich (fast) überall.

Eine kleine Auszeit zwischendurch ist wirklich erholsam, keine Frage. Wo lässt die sich besser verbringen als im „Hotel Mama“? Natürlich, Familie kann anstrengend sein, und die Feiertage liegen ja nun gerade hinter uns… Aber wo sonst kann man so man selbst sein? Zur Ruhe kommen und entspannen, zwischendurch verwöhnt von herrlicher Hausmannskost. Gut, vielleicht kriegt man die deftigen Rouladen auch noch selbst hin, allerdings mit Fertigrotkohl aus dem Glas und Knödel aus dem Kochbeutel. Bei Labskaus, Birnen, Bohnen und Speck oder Königsbergerklopse, natürlich alles selbstgemacht, ist mein Küchenlatein am Ende – keiner kann das so schön zaubern wie Mutti! 🙂

Und nach dem Essen? Den gut gefüllten Magen eine Runde um den Block schieben! Dick eingemummelt, wetterfest gemacht und auf geht’s. Dabei ist es gar nicht mal wichtig, ob der Weg entlang einer spektakulären Steilküste führt oder der nächste Gipfel erklommen wird. Für den Spaziergang bei Wind und Wetter eignet sich auch gut der See um die Ecke. Sind wir hier nicht als Kind mit unseren bunten Gummistiefeln durch die Pfützen gesprungen? Oder ein kleiner Schlenker durch den Wald, auch wenn sich Buchen, Eichen und Birken zurzeit im Wintermodus befinden und ihr hübsches grünes Blätterkleid fehlt. Aber haben wir hier nicht beim Kindergeburtstag die coolste Schnitzeljagd der Welt erlebt, an deren Ende die große Schatztruhe gut gefüllt mit Süßigkeiten auf uns gewartet hat? Vorbei am Spielplatz, wo die Regentropfen dichtgedrängt und ein wenig traurig auf den bunten Metallstangen, Gummisitzen und Kletterseilen der Spielgeräte sitzen. Ansonsten leer gefegt. Doch in meiner Erinnerung höre ich unser Lachen von damals, das Wetteifern, wer höher schaukeln kann – und war dies nicht auch beliebter Treffpunkt für Teenager am Abend? 😉

Dieser Februar fühlt sich nicht wirklich nach Winter an. Oft wecken Sonne bei zweistelligen Temperaturen sogar schon Frühlingsgefühle in uns, und es fällt schwer, nicht bei jedem Sonnenstrahl draußen herumzuspringen. Nachts hingegen ist deutlich zu spüren, dass der Frühlingsanfang noch Wochen entfernt ist, auch zwischendurch ist es immer wieder grau und regnerisch. Norddeutscher Winter eben 🙂

Trotz der milden Temperaturen zieht das nasskalte Wetter beim Spaziergang durch Mark und Bein. Fröstelnd und ein wenig klamm vom feinen Nieselregen kommen wir zurück in die gute Stube vom „Hotel Mama“. Alles halb so wild, Dank heißem Tee mit Honig aus der Region und dem gemütlichen Plätzchen vor dem wärmenden Ofen, ist das Frösteln schnell vergessen. Einfach dasitzen und dem loderndem Feuer im Ofen zusehen, das hin und wieder wohlig knackt und knistert. Denn wie lautet eines der bekannten Zitate von Mahatma Gandhi: „Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen.“ Also einfach mal gar nichts tun, keinen Terminen hinterherhetzen und das Handy ganz weit wegschieben.

So kuschelig und entspannt bleibt es auch abends. Der Fernseher bleibt heute aus. Stattdessen gibt es gemütlich Fondue und gute Gespräche.
Schön, wenn man sich hin und wieder dem süßen Nichtstun und der Entschleunigung im „Hotel Mama“ zurückziehen kann 🙂